In wenigen Tagen starten in vielen Orten der Toskana die Palio, die Pferderennen der Toskana. Bereits am 19. und 20. Juni 2011 findet das Palio dei Rioni in Castiglion Fiorentino statt. Das berühmteste Pferderennen der Toskana ist und bleibt das Palio in Siena. Palio steht auch für die Rivalität der Stadtteile. Selbstverständlich sind hier die sportlichen Herausforderungen um Kraft, Stärke, Geschwindigkeit, Mut und ein Spiel wider jeder Regel der Vernunft gemeint. Dennoch werden die Palio der Toskana einem Ritual unterzogen, deren Ursprünge weit in die Geschichte zurückreichen und mit Stolz und Würde gekürt werden.
Eines der wichtigsten Merkmale eines Palio in Siena bzw. beim Palio dei Rioni sind die teils römischen Kulissen, Paraden und die Kleidung, die dem Palio ein mittelalterliches Flair verleihen. Das eigentliche Pferderennen ist oft nur von kurzer Dauer. Deren Vorbereitungen und Feierlichkeiten bestimmen auf großzügige Weise den Rahmen und können beispielsweise beim Palio in Rioni mit einem atemberaubenden Feuerwerk einen zweiten Höhepunkt des Tages erreichen.
Am 19. Juni 2011 finde man sich ab 9:00 Uhr auf dem Piazzale Garibaldi ein, auf dem erste Streckenübungen stattfinden. In den darauffolgenden Stunden wird man der historisch gewachsenen mittelalterlichen Parade, Corteo Storica Folkloristico, sowie in der Viale Mazzini um Mitternacht dein Feuerwerk erleben. Der Morgen danach beginnt um 10:00 Uhr in der Kirche Chiesa della Madonna del Rivaio und endet gegen 19:00 Uhr mit dem wahren Palio die Rioni auf der Piazzale Garibaldi.
Das Pferderennen Palio di Siena 2011 startet wie gewohnt an den beiden Tagen 02.07.2011 als Palio of Provinzona und am 16.08.2011 als Palio dell’Assunta. Selbstverständlich wird das Palio in Siena auf dem berühmten Campo ausgetragen. Doch auch hier wird die Stimmung durch zuvor stattfindende Prozessionen, Trommelwirbel, beeindruckende Fahnenschwünge angeheizt. Das eigentlich nur rund 90 Sekunden dauernde Rennen zählt zu den berühmtesten Events in der Toskana und ist dennoch eher ein Fest der Einheimischen, obwohl immer mehr Touristen diesem Schauspiel eine gnadenlose Aufmerksamkeit widmen. Vielleicht ist es die Treue, sind es die Schwüre, das Anerkennen in diesem und keinem anderem Stadtteil seit Kindheit an eine Heimat zu nennen. Die Gemeinschaft zeichnet sich durch einheitliche Symbole, eigene Kirchen, Wappen, Museen, Flaggen und Vereine aus. Auf diese Weise wird Palio seit mehr als sieben Jahrhunderten immer und immer wieder würde- und ehrenvoll gefeiert.
Katja Elflein
Foto: ENIT / Deagostini
Datum: 12.06.2011
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