Der Tarot- Garten ist ein Beispiel der beeindruckenden Kombination der menschlichen Fantasien und toskanischen Natur. Der Garten liegt auf der südlichen Seite des Hügels Garavicchio in der toskanischen Maremma, nur in wenigen Kilometer südlich von Capalbio.
Inspiriert von den Impressionen von Antonio Gaudi im Park Guell in Barcelona wollte die französische Künstlerin Niki de Saint Phalle ihren eigenen Skulpturengarten schaffen. 1979 begannen die Bauarbeiten an dem esoterischen Tarot- Garten in der Toskana und 17 Jahre später wurde der Garten eröffnet.
Der Tarot- Garten als ein Kunstwerk ist die Synthese des Landschaftsdesigns, der architektonischen und plastischen Kunst. Im Garten stehen 22 monumentalen Figuren der „großen Arkana“ der Tarotkarten: der Narr, der Magier, die Hohepriesterin, die Kaiserin, der Kaiser, der Hierophant, die Liebende, der Triumphwagen, die Gerechtigkeit, der Eremit, das Rad des Schicksals, die Kraft, das Gehängte, der Tod, die Zeit, der Teufel, der Turm, der Stern, der Mond die Sonne, das Gericht, die Welt.
Alle diese plastischen Objekte haben eine unikale Konstruktion. Das Gerüst wurde aus dicht geflochtenen Eisenstäben zusammen geschweißt, mit Maschendraht umhüllt und mit Zement bespritzt. Die Oberfläche der Figuren wurde mit Mosaiken aus Spiegelstücken, dekorativem Glas und Keramik ausgelegt. Der Auswahl der Materialien war für die Künstlerin sehr wichtig, denn die saftigen bunten Farben, das Flimmern und Funkeln des Lichts, die reflektierten Fragmente des Himmels und der Bäume, das Fließen des Wassers und der Spiel des Windes sollten das Gefühl der ständigen Bewegung und Veränderlichkeit erzeugen. Aus diesem Grunde finden die Besucher des Gartens immer wieder neue Eindrücke, die sich nicht einmal durch eine Fotokamera einfangen lassen und die sich nur schwer in Worte fassen lassen.
Der Tarot- Garten ist von einer dämpfenden Doppelmauer aus Tuff umrandet. Sie stellt in den Vorstellungen des Autors Mario Bott eine klare Grenze zwischen der Magie des Gartens und der Realität des Alltags dar.
In den Garten gelangt man über eine symbolische Schwele eines originellen Eingangs. Auf dem zentralen Platz dominieren Skulpturen der Hohepriesterin und des Magiers. Die von diesem Platz ausgehenden Pfade laden ein, auch andere Gestalten der geheimnisvollen Tarotkarten kennenzulernen. Jede von ihnen ist Sehenswert. Dennoch die Besonderheit ist die Figur „Kaiserin“. Sie ist nicht nur wie einige andere begehbar, sondern auch bewohnbar. Hier wurde eine Wohnung für Niki de Saint Phalle eingerichtet, in der sie auch während der Bauarbeiten gewohnt hat.
Alle von Niki de Saint Phalle und ihrer Co- Autoren geschaffenen Objekte verzaubern durch ihre Originalität und die mystische Tiefe. Die Besichtigung des Tarot- Gartens ist für die Reisenden in der Toskana ein Muss.
Die Pforten des außergewöhnlichen Kunstparks sind von April bis Oktober täglich von 14.30 bis 19.30 Uhr, von November bis März ist der Park von 8 bis 16 Uhr außer Samstag und Sonntag geöffnet. In den Wintermonaten werden nur Gruppen ab 15 Personen nur nach Vereinbarung. Nach Wunsch von Niki Saint Phalle haben alle Parkbesucher in den Wintermonaten am ersten Samstag im Monat von 9 bis 13 Uhr einen freien Eintritt. Kinder bis 7 Jahre und Behinderte haben freien Eintritt. Kinder von 7 bis 16 Jahre, Studenten und Menschen über 65 Jahre bekommen eine Ermäßigung.
Korhevskaya Maria
Datum: 27.06.2011
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